Miramax verklagt Tarantino wegen Versteigerung von NFTs Donnerstag, 18. November 2021 / 17:54 Uhr aktualisiert: 26. November 2021 / 18:45 Uhr
US-Regisseur Quentin Tarantino streitet sich derzeit mit Miramax, der Produktionsfirma seines Erfolgsfilms «Pulp Fiction», um Vermarktungsrechte digitaler NFTs (Non-Fungible Tokens).
 Quentin Tarantino als Kopie, Madame Tussauds, Wien.
Streitpunkt ist die Versteigerung von unveröffentlichten Teilen des Drehbuchs zum Film «Pulp Fiction» als digitale Tokens oder NFTs. Mit diesem Verfahren kann man digitale Kunstwerke und Bilder als Unikate kennzeichnen. Das Filmstudio ist der Ansicht, dass Tarantino damit seine Rechte überschreite und Vertragsbruch begangen habe. Tarantino habe im Wesentlichen die Rechte an allen Medien, die mit dem Film zusammenhängen, abgetreten, als der Film 1993 in der Entwicklung war.
Bei dem Verkauf des Regisseurs handelt es sich um sieben ungeschnittene Filmszenen, die es nicht in die endgültige Fassung des Films geschafft hatten. Zusätzlich steuert Tarantino noch passende Audiokommentare bei.
Auf der Website Tarantino NFTs heisst es:
Das handgeschriebene Original-Drehbuch der kultigen Szene ,Royale mit Käse' von Quentin Tarantino wird bald zum Verkauf stehen. Mehr als 25 Jahre lang blieb das Originaldrehbuch im Verborgenen. Neben dem Drehbuch enthält das NFT auch eine einzigartige Aufnahme von Quentin Tarantino, die Geheimnisse preisgibt, die nur im Original existieren.
Der Film-Hit «Pulp Fiction» von 1994 wurde vom Filmstudio Miramax produziert und mit einem Oscar ausgezeichnet.
Anfang der 90er Jahre konnte noch niemand wissen, dass es einen Markt für Non-Fungible-Tokens geben würde, d.h. dass einzigartige digitale Werke anhand eines Zertifikats verkauft oder getauscht werden würden. Dieses System basiert auf der Blockchain-Technologie und Werke werden ausschliesslich mit Kryptowährungen bezahlt. So kann digitalen Files ein eindeutiger Besitzer:in zugeordnet werden. Normale NFTs sind aber weiterhin verfügbar und der Besitzer:in hat keinen Einfluss darauf, aber «Secret NFTs», auf die Tarantino setzt, kann nur sehen, wer sie auch kauft.
Experten erwarten jedoch einen aussergerichtlichen Vergleich, würde eine Schlammschlacht vor Gericht doch das Geschäft mit NFTs, das auch Miramax im Blick hat, kräftig verhageln.
(fest/pd)
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